Wußtest du schon, dass Magnolien zu den ältesten Blütengehölzen überhaupt zählen? Sie sind sozusagen die Dinos unter den Blütenbäumen. Das Alter von Gehölzen lässt sich bereits am Aufbau ihrer Blüten taxieren. So stehen die faszinierenden Magnolienblüten evolutionstechnisch betrachtet auf der Saurierebene. Ihre Blüten weisen mit ihrem spiralförmigen Aufbau auf eine sehr niedrige Evolutionsstufe hin, ähnlich der der Nadelgehölze. Tatsächlich ähnelt die Magnolienfrucht einem Kiefernzapfen.
Tulpen-Magnolien (Magnolia soulangiana) sind an Blütenfülle und –größe unübertroffene Baumschönheiten. Sie gelten als die Diven unter den Blütenbäumen, weshalb ihnen eine geschützte Lage
zugestanden werden sollte. Der weißrosafarbene Blütenberg im Frühjahr, trotz mancher frostigen Enttäuschungen, wird Gartenfreunde begeistern, solange es Gärten gibt.
Tulpen-Magnolien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Mit den Jahren entfalten sie eine breitausladende Krone. Die Bäume werden 500 bis 700 cm hoch, ausreichend Platz sollte
also bereitgestellt werden. Sie passen deshalb in größere Hausgärten, die Blütentriebe können für den Vasenschnitt genutzt werden.
Pflegetipp:
Die Purpur-Magnolie (Magnolia lilliflora 'Nigra') ist interessant durch die besondere rubinrote Blütenfarbe. Oft wird sie auch als Hochstamm angeboten. Ein idealer Blütenbaum für die Kübelkultur
und den Vorgarten.
Gelbblühende Magnolien zählen zu den ausgesuchtesten Gehölzraritäten. Sorten wie 'Yellow Bird' und 'Elisabeth' wachsen ähnlich stark wie die Tulpen-Magnolien.
In diese Gruppe fallen die sogenannten Magnolia loebneri-Sorten. Dabei handelt es sich um Meisterstücke der Natur.
Im Frühjahr bringen weiße oder rosafarbene Blütensterne den Garten zum Funkeln. Auch schon junge Pflanzen blühen überreich. Sie passen in den Hausgarten und Japangarten, die Blütentriebe eignen sich für den Vasenschnitt. Ein geschützter Standort mindert die Spätfrostgefahr. Ein Rückschnitt ist unüblich, aber möglich.
Sortenauswahl: 'Leonard Messel' (rosa, innen weißlich), 'Merrill' (weiß). Die Sorten wachsen sehr langsam und erreichen Höhen von etwa 3 bis 4 Meter.
Die Gruppe der Stern-Magnolien (Magnolia stellata) wachsen deutlich kompakter und sind die kleinsten Magnolienvertreter. Selbst nach Jahrzehnten erreichen sie kaum Mannshöhe. Zudem
blühen Stern-Magnolien wie 'Royal Star' bereits als junge Pflanzen überreich. Diese positiven Charaktereigenschaften überzeugen mehr und mehr Gartenfreunde.
Der deutsche Name Stern-Magnolie verweist auf den sternförmigen Blütenaufbau. Ab März sind die Kleinsträucher übersät mit Blütensternen. Sie sind sehr regenfest, bedingt durch ihr frühes
Erscheinen aber auch durch Spätfrost gefährdet. Gönnen Sie der ansonsten absolut winterharten Stern-Magnolie deshalb einen geschützten Platz. Als Kübelpflanze kultiviert, empfiehlt sich ein
Platz nahe des Fensters, so dass Sie die einmalige Blütenpracht von der "guten Stube" aus bestaunen können.
Stern-Magnolien sind sehr pflegeleicht und praktisch frei von Schädlingen und Krankheiten. Als Pflanze des Waldrandes lieben sie während der Sommermonate einen lichtschattigen Standort, auf dem
sie nicht zu stark von der direkten Mittagssonne behelligt wird. Der Boden sollte humusreich und durchlässig sein.
Stern-Magnolien sind schnitttolerant, obwohl ein Rückschnitt fast nie notwendig ist. Sollte dies doch einmal der Fall sein, treibt die Pflanze selbst aus alten Holzpartien rasch wieder frische
Triebe.
Die Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii) ist die sommerblühende Alternative für alle Magnolien-Fans, denen der Einsatz der frühjahrsblühenden Kollegen in spätfrostgefährdeten Gartenlagen zu risikoreich erscheint. In Terrassennähe gepflanzt, lässt sich die Schönheit der Blüten im Detail genießen. Die Sommer-Magnolie liebt einen sonnigen Standort. Ihr trichterförmiger Wuchs lädt zum Unterpflanzen ein.
Verwendung: Hausgarten und Japangarten.
Copyright: Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan, Fotos: Kessler Baumschule
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