Standortfrage
Bevor du einen oder mehrere Obstbäume pflanzen möchtest, solltest du den Standort genau festlegen. Wie groß wird der Baum? Ist genug Platz zum Nachbargrundstück? Obstbäume sind auch herrliche
Blütenbäume, die durchaus an exponierten Stellen zu einem Gartenschmuckstück heranwachsen können. Eine Skizze hilft beim Abschätzen der richtigen Proportionen.
Stimmen die Standortbedingungen? Auf sonnenreichen Standorten wird das Fruchtaroma, der Vitamingehalt, die Fruchtfärbung und die Ausreife gefördert. Optimal sind lockere, humose Böden, die sich
leicht erwärmen. Bessere staunasse und verdichtete Böden deshalb vor einer Pflanzung gründlich auf.
Achte auf robuste Obstsorten, die ohne regelmäßigen Pflanzenschutz bestehen können.
Befruchtungsverhältnisse: Viele Sorten sind selbst unfruchtbar. Das Vorhandensein passender Sorten erhöht den Ertrag deutlich. Wir,
deine GartenBaumschule, beraten dich gerne.
Angebotsformen: Für jede Garten- und Terrassengröße bieten wir die passende Angebotsform. Büsche von Apfel und Birne auf schwach
wachsenden Unterlagen beispielsweise werden oft zu Spalieren an der Hauswand mit etagenförmigem Aufbau oder als freistehende Fruchthecke erzogen. Säulenformen ohne Seitenverzweigung eignen sich
besonders gut für eine Kübelkultur. Halb- und Hochstamm sind auf stark wachsenden Unterlagen veredelt und brauchen entsprechende Standräume.
Wurzelnacktes Obstgehölz
Wurzelnackte Pflanzware ist die ursprünglichste Angebotsform für Obstbäume. Wurzelnackt bedeutet, dass die Wurzeln nackt und ohne Erde angeboten werden. Diese Pflanzware ist die preiswerteste
Angebotsform für Obstgewächse. Vor allem wenn du größere Stückzahlen pflanzen möchtest, ist die Ersparnis ein Argument beim Kauf. Pflanztipp: Schütze die empfindlichen Wurzeln der Bäume vor
Austrocknung durch Sonne oder Wind. Schneide beschädigte Hauptwurzeln bis zur Bruchstelle ab.
Container-Bäume
Container-Bäume, die in einem Kunststoffbehältnis kultiviert wurden, haben einen festen Wurzelballen. Sie wachsen in der Regel leichter als ein wurzelnackter Baum ohne Erde an.
Pflanzzeit
Wurzelnackte Obstbäume von beispielsweise Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche kannst du vom Herbst bis zum Frühjahr pflanzen. Bei sehr wärmebedürftigen Arten wie Nektarine, Aprikose und
Pfirsich empfiehlt sich die Frühjahrs- bzw. Sommerpflanzung. Ein problemloses Anwachsen kann nur funktionieren, wenn sich die Bäume im Zustand absoluter Winterruhe befinden. Deshalb ist die
Pflanzzeit wurzelnackter Ware in der Regel Anfang Mai beendet.
Obstpflanzen im Container können, bis auf Perioden mit Bodenfrost, das ganze Jahr gepflanzt werden.
Pflanzung
Der Baum wurde in unserer GartenBaumschule pflanzfertig geschnitten. Nun kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Schritte zusammengestellt, damit dein
Obstbaum rasch Fuß fasst und sich prachtvoll entwickelt.
Pflanzloch: Das Pflanzloch für deinen Obstbaum sollte mindestens anderthalbmal so tief und breit sein wie
das Wurzelwerk/ der Pflanzballen. Die Sohle sollte mit der Grabegabel etwas aufgelockert werden. Bessere die Pflanzstelle mit einer guten Pflanzerde oder Gartenkompost auf, den du dem Aushub
beimischst.
Düngung: Bei der Pflanzung im Frühjahr kann noch ein Mehrnährstoffdünger mit Langzeitwirkung hinzu gegeben
werden.
Im Herbst gepflanzte Bäume sollten nicht mehr gedüngt werden, lediglich eine Handvoll Hornspäne kann mit in das Pflanzloch.
Pfahl: Scheinbar bieten selbst mannshohe Halb- und Hochstämme nach dem Pflanzschnitt dem Wind kaum
Angriffsfläche. Dieser Eindruck täuscht! Beim Einpflanzen des Baumes ist eine zusätzliche Verankerung im Boden sehr sinnvoll, denn Bäume neigen in den ersten Standjahren schon bei leichtem Wind
zum Umfallen. Fixiere deinen Baum deshalb unbedingt mit einem Pfahl. Um die Baumwurzeln nicht zu verletzten, schlage ihn vor dem Einstellen des wurzelnackten Baumes in die vorbereitete
Pflanzgrube entgegen der Hauptwindrichtung (meistens Westen) ein.
Bei einem Container-Obstbaum wird der Pfahl schräg eingeschlagen, um den Pflanzballen nicht zu beschädigen.
Einstellen: Stelle den Baum in das Pflanzloch. Richte ihn möglichst senkrecht aus. Idealerweise hält ein
zweiter Helfer den Baum fest, während du die aufgebesserte Aushuberde einfüllen.
Pflanzhöhe: Wichtig ist die richtige Pflanzhöhe. Die knollenartige Verdickung an der Stammbasis, die
sogenannte Veredlungsstelle, muss sich nach dem Pflanzen 8 bis 10 cm über dem Boden, also etwa handbreit, befinden. Sie darf nach dem Pflanzen nicht mit Erde bedeckt sein! Sonst besteht die
Gefahr, dass der Baum an der Veredlungsstelle Wurzeln bildet und die Unterlage überwächst.
Antreten: Fülle nun die restliche Pflanzerde ein. Durch Rütteln und leichtes Anheben des Baumes sorgst du
dafür, dass keine großen Hohlräume entstehen. Trete die Erde mit dem Absatz fest an.
Gießwall: Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum verhindert, dass das Gießwasser
ungenutzt abläuft. Wässere immer ausgiebig an, auch wenn es regnet.
Anbinden: Mit Kokosstricken fixierst du den Baum sicher, aber nicht zu fest am Pfahl. Eine lockere
Anbindung verhindert Spannungen auf der Rinde, falls der Baum sich noch senkt. Die Verknotung ist später immer wieder regelmäßig zu kontrollieren, die Schnur darf nicht einwachsen.
Baumscheibe: Gönne Obstgehölzen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm, die
eventuell auch mit Mulchmaterial bedeckt werden kann.
Copyright: Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan
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