Bambus ein Tausendsassa

Bambusse gehören zur großen Familie der Gräser. Der gestalterische Wert der Bambusse liegt in ihrem immergrünen Laub und ihren vielfältigen Halmformen und –farben. Ihre Heimat ist China, aus Unkenntnis könnte man sie wegen ihrer asiatischen Herkunft als winterfürchtende Exoten einstufen. Weit gefehlt! Bereits seit langem sammelt man mit diesen Supergräsern in Europa viele positive Erfahrungen.
Von großer Bedeutung für jeden, der Bambusse im Garten einsetzen möchte, ist das Wissen um ihre Einteilung in horst- bzw. ausläuferbildende Arten und Sorten.

Ausläuferbildende Bambusse haben einen teilweise enorm starken Ausbreitungsdrang, der für nachbarliche Disharmonie sorgen kann. Stabile Rhizomsperren aus starker Folie oder Betonringe halten, wenn sie rund um die Pflanze mindestens 60 cm tief eingegraben werden, die Ausläuferbildung im Zaum und verhindern das „Wandern“ der unterirdischen Triebe durch den Garten. Rhizome machen nämlich selbst vor Terrassenbelägen nicht Halt, läßt man ihnen ihren Willen.

Im Kübel
Wichtig für den langfristigen Kübelerfolg mit Bambussen ist die Wahl ausreichend großer Gefäße. Die Kübel sollten etwa drei- bis viermal so groß sein wie der Wurzelballen der Pflanze. Eine dicke Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben sorgt für den wichtigen Wasserabfluß. Ausreichend dosierter Vorratsdünger sichert die notwendige Nährstoffzufuhr der vitalen Wachser.

Am Wasser
Fließend sind die Übergänge zwischen Asien- und Wassergarten, asiatische Bambusse sind bewährte Teichrand-Klassiker und damit wendige Wanderer zwischen beiden Welten. Sie passen herrlich zu Fächer-Ahornen, aber auch mit Rhododendron und Blumen-Hartriegeln als Partner verzaubern sie wasserreiche Gärten.

Als Hecke
Bambusse bieten eine beschwingte, absolut blickdichte Alternative zum üblichen Heckenallerlei. Bambus-Hecken können sogar geschnitten werden, beispielsweise lassen sich Fargesien-Hecken durch regelmäßigen Schnitt kurz halten. Die gewünschte Sichtschutzwirkung läßt sich durch das Herausnehmen einzelner Halme ebenfalls regulieren.

Bewährte Bambusse und ihr Wuchsverhalten (Auswahl):

  • Schirm-Bambus (Fargesia murielae-Sorten): 100 bis 150 cm, horstbildend, keine Rhizomsperre notwendig, Horste können durch Herausschneiden einzelner Halme, wenn gewünscht, licht gehalten werden.
  • Schwarzer Bambus (Phyllostachys nigra): 300 bis 400 cm, schwarze Dekor-Halme, wenige Ausläufer, dennoch Rhizomsperre ratsam, während des Sommers ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgen.
  • Hoher Bambus (Phyllostachys viridiglaucescens): wuchsvital, 500 bis 600 cm, Ausläufer, Rhizomsperrre zwingend, während des Sommers ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgen.
  • Matten-Bambus (Pleioblastus viridistriatus): grüngelbes Laub, 20 bis 40 cm, Ausläufer, Rhizomsperre, wenn keine Ausbreitung gewünscht.
  • Pfeil-Bambus (Pseudosasa japonica): sehr frosthart, 200 bis 300 cm, wenige Ausläufer, dennoch Rhizomsperre ratsam.
  • Hoher Wald-Bambus (Sasa kurilensis): toleriert Vollschatten, 200 bis 300 cm, solide Rhizomsperre hält den Ausläuferdrang im Rahmen.

 

Copyright: Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan